Seminarzentrum für Tiergesundheit in Ostwestfalen-Lippe





Hinweise zu den Schutzimpfungen bei Katzen

Was Sie bei Schutzimpfungen für Ihre Katze beachten sollten

Autor: Ricarda Dill | Datum: 05.10.2011

Welche Impfungen brauchen Katzen?

  1. Auch bei Katzen schützen Impfungen, ähnlich wie bei Hunden, weit länger als ein Jahr.
  2. Die Hauptimpfung (sog. core vaccination) für Katzen ist die gegen Seuche/Katzenseuche. Diese Impfung sollten alle Katzen erhalten. Sie schützt nach richtiger Grundimmunisierung viele Jahre, nach Ansicht mancher Autoren lebenslang.
  3. Manche Impfstoffe sind längst nicht so wirksam wie suggeriert wird: Dies gilt für die Impfungen gegen Schnupfen und Chlamydien, den Impfstoff gegen FIP (Feline infektiöse Peritonitis) und manche Impfstoffe gegen FeLV (Felines Leukose-Virus/”Leukose”).
  4. Je mehr Impfstoffe gleichzeitig gegeben werden, desto höher ist das Risiko einer Nebenwirkung.
  5. Jüngere Katzen (bis zu einem Jahr) haben ein erhöhtes Risiko, an unerwünschten sog. Nebenwirkungen der Impfung zu erkranken.
  6. Katzen sollten Impfstoffe ohne Adjuvantien erhalten. Diese Zusatzstoffe sind in fast allen Totimpfstoffen enthalten und tragen zur Entstehung von Impfsarkomen bei (Krebsgeschwulst an Impfstellen). Fast alle FeLV-Impfstoffe enthalten Adjuvantien, sie zählen mit den Tollwutimpfstoffen zu den Hauptverursachern von Impfsarkomen. In Lebendimpfstoffen sind keine Adjuvantien enthalten. Bisher ist aber nicht erwiesen, dass diese keine Impfsarkome verursachen.
  7. Zur Vermeidung von Impfsarkomen sollte grundsätzlich niemals in die Schulter-Nacken-Region geimpft werden.
  8. Studien haben gezeigt, dass Katzen nach einer Impfung gegen FIV (Felines Immundefizienzvirus/”Katzenaids”) besonders empfänglich für das Virus sind.
  9. FIV und FIP zählen zu den Virusinfektionen, bei denen sich Impfungen als krankheitsfördernd erwiesen haben.
  10. Katzen, die schon einmal eine schwere Nebenwirkung erlitten haben (Durchfall, Erbrechen, Atemnot, anaphylaktischer Schock) sollten nach Möglichkeit nicht mehr geimpft werden.
  11. Vor einer Impfung sollten Katzen auf FIV, FIP und FeLV getestet werden, um unerwünschte Wirkungen der Impfung zu vermeiden.

 

Bei Katzen mit schweren chronischen Erkrankungen, wie z.B. Allergien, Autoimmunerkrankungen, Tumorerkrankungen etc. sollten für das konkrete Tier die Risiken einer Impfung sorgfältig gegen den Nutzen abgewogen werden. Als Tierhalter sollten Sie sich in diesem Fall sorgfältig beraten lassen.

 

Diese Hinweise wurden dem Ratgeber  “Haustiere impfen mit Verstand” von Monika Peichl, 1. Aufl. 2006, Norbert Höpfinger Verlag, entnommen. Wir freuen uns darüber, dass die Autorin am 20. April 2013 im Seminarzentrum für Tiergesundheit einen Vortrag über Impfungen bei Haustieren halten wird. Beachten Sie bitte den Hinweis in unserem Veranstaltungskalender.

 

Dr. iur. Ricarda Dill

Heilpraktikerin, Tierheilpraktikerin

www.tierheilkunde-owl.de

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