Seminarzentrum für Tiergesundheit in Ostwestfalen-Lippe





Tipps zum Fellwechsel beim Pferd

Was Sie zwischen Winterfell und Sommerfell beachten müssen

Autor: Kristin Trede | Datum: 24.03.2013

In Abhängigkeit von der Dauer der Tageshelligkeit beginnt im Januar/Februar bei Pferden der Fellwechsel – das plüschige Winterfell, das gegen eisige Temperaturen schützt, wird durch das feinere, dünnere und luftdurchlässigere Sommerfell ersetzt. Diese Höchstleistung des Organismus fordert dem Stoffwechsel der Tiere Einiges ab, müssen doch einerseits die Haare abgeworfen werden, andererseits neue Haare gebildet werden. Pferde sind in dieser Zeit besonders anfällig für Infekte wie Husten und Erkältung, können aber auch mit Verdauungsstörungen reagieren. Manchmal haben sie in dieser Zeit vermehrt angelaufene Beine oder Mauke. Mit geeigneten Maßnahmen können Sie Ihr Tier gut durch diese Zeit bringen. Da in der Übergangszeit häufig noch kalte Tage vorkommen können, sollte das Fell nicht verstärkt ausgebürstet werden. In der Winterzeit ist es ohnehin besser, auf allzu kräftiges Bürsten zu verzichten, um den wichtigen fettigen Hautschutz zu erhalten. Mit steigenden Temperaturen kann später im Jahr das Abhaaren mit kräftiger Massage unterstützt werden. Geben Sie eingedeckten Pferden die Möglichkeit, sich an warmen Tagen ohne Decke zu wälzen und ermöglichen Sie die gegenseitige Körperpflege der Tiere.

              1. Sollte Ihr Tier in der Fellwechselzeit matter und müder als sonst sein, so nehmen Sie mit reduzierter körperlicher Beanspruchung Rücksicht.
              2. Öle unterstützen den Prozess des Fellwechsels, empfehlenswert sind vor allem kaltgepresstes, frisches Leinöl und Schwarzkümmelöl. Letzteres enthält neben den auch im Leinöl enthaltenen wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren zusätzlich die Vitamine B, A, D und E, sowie Zink, Selen, Magnesium und ein ätherisches Öl (Nigellon), das eine immunstimulierende Wirkung hat. Die Öle sorgen zudem dafür, dass die fettlöslichen Vitamine A und E aus dem Futter (z.B. Möhren) besser aufgenommen werden.
              3. Achten Sie auf eine ausgewogene Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen. Insbesondere Zink, Kupfer und Selen müssen in ausreichendem Maße vorhanden sein.
              4. Mit dem Zufüttern von Kräutern tun Sie viel für den Erhalt der Gesundheit der Pferde. Brennnessel, Löwenzahn, Goldrute und Birkenblätter regen die Nierenfunktion und Blutreinigung an, Weißdorn fördert die Durchblutung, Klebkraut ernährt Haut und Fell und regt das Lymphsystem an. Hagebutte enthält viel abwehrsteigerndes Vitamin C, Mariendistel und Flor de piedra unterstützen die Leber.
              5. Bei älteren Tieren dauert der Fellwechsel unter Umständen länger, dieses liegt an der Verlangsamung des Stoffwechsels mit steigendem Lebensalter und ist nicht unbedingt krankhaft. Sollten jedoch echte Störungen beim Umhaaren auffallen (z.B. unvollständiger Fellwechsel, statt Sommerfell wird wieder Winterfell gebildet), so können Krankheiten wie Cushing oder equines metabolisches Syndrom die Ursache sein. Hier ist die Behandlung durch Tierarzt/in und/oder Tierheilpraktiker/in notwendig.
              6. Nicht zuletzt bietet die klassische Homöopathie gute Möglichkeiten, ganzheitlich den Organismus in seinen natürlichen Aufgaben zu unterstützen.

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