Seminarzentrum für Tiergesundheit in Ostwestfalen-Lippe





Hunde: Krank durch Stress?

Psychische Belastungen als Krankheitsauslöser

Autor: Ricarda Dill | Datum: 12.11.2010

 
Stressauslösende Faktoren beim Hund sind:

    1. Besitzerunmittelbare Bedrohungen
    2. Gewalt, Wut, Aggressionen in der Umgebung
    3. an der Leine rucken, straffe Leine, zu kurze Leine
    4. zu hohe Ansprüche beim Training und im Alltag
    5. zu viel Bewegung (v.a. beim jungen Hund) oder zu wenig Bewegung und Aktivität
    6. Hunger, Durst
    7. sich nicht entleeren zu dürfen, wenn er muss
    8. zu viel Kälte (frieren) oder Wärme (schwitzen)
    9. Krankheit und Schmerz
    10. zu viel Lärm
    11. Einsamkeit und Langeweile
    12. schockartig auftretende Ereignisse
    13. ein Übermaß an aufregenden Objektspielen (Bällchen, Stöckchen)
    14. ein Übermaß an aufregenden Sozialspielen (mit anderen Hunden oder Menschen)
    15. plötzliche Veränderungen
    16. häufiger Wohnortwechsel
    17. Verlust eines Sozialpartners

     

    Wie erkennt man, ob ein Hund gestresst ist?

      1. Rastlosgkeit, er kann nicht zur Ruhe kommen
      2. Überreaktion auf Ereignisse, z.B. wenn es an der Tür klingelt
      3. Einsatz von Beschwichtigungssignalen
      4. übertriebene Körperpflege (ständiges Lecken, Beißen, Kratzen etc.)
      5. Dinge zerbeißen
      6. Bellen, jaulen, winseln, heulen
      7. Durchfall, Erbrechen
      8. Appetitlosigkeit
      9. unangenehmer Körpergeruch, übler Geruch aus dem Maul
      10. verhärtete Muskeln
      11. plötzliches Auftreten von Schuppen
      12. sich schütteln
      13. Veränderung der Augenfarbe
      14. dem eigenen Schwanz hinterherjagen
      15. schlechte Fellbeschaffenheit (Haarausfall, struppiges, stumpfes Fell usw.)
      16. ungesundes Aussehen
      17. hecheln
      18. schlechte Konzentration
      19. zittern
      20. häufigeres Urinieren als gewöhnlich
      21. beim Rüden: ausschachten des Penis
      22. Allergien und andere Hautprobleme
      23. Fixierung auf bestimmte Dinge: Lichtblitz, Fliegen etc.
      24. nervöses Verhalten
      25. Übersprungshandlungen
      26. abwesend wirken

       

      Was können wir tun, um den Stress bei Hunden zu reduzieren?

        1. Umgebung des Hundes verändern
        2. Routineabläufe verändern
        3. nicht strafen, übertrieben schimpfen, keine harten Erziehungsmethoden anwenden
        4. nicht über den Leinenruck arbeiten
        5. üben, beschwichtigende Signale zu erkennen, auf sie zu reagieren und selbst einzusetzen
        6. dafür sorgen, dass die täglichen Bedürfnisse des Hundes befriedigt werden, dass er z.B. oft genug nach draußen kommt, frisches Wasser für ihn bereit steht etc.
        7. rassespezifische Eigenheiten berücksichtigen
        8. ausgewogenes Maß an Bewegung/Aktivität und Ruhephasen
        9. den Hund so oft wie möglich an unserem Leben teilhaben lassen

         

        Die Hinweise wurden dem Buch “Die Beschwichtigungssignale der Hunde” von Turid Rugaas, Animal Learn Verlag, 2000, entnommen.

         

        Dr. iur. Ricarda Dill

        Heilpraktikerin, Tierheilpraktikerin

        www.tierheilkunde-owl.de

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